Brian Weisheit
Ich laufe in meiner Konkurrenz in einer eigenen Klasse! Also vom Gewicht her natürlich… wenigstens bin ich an der Startlinie gut zu erkennen. Mit meinem Laufstil falle ich auch aus dem Raster – daran haben sich schon mehrere Trainer die Zähne ausgebissen. Mein Umfeld ist sich nicht sicher, warum ich dennoch mit den anderen Jungs mithalten kann. Das macht mich wohl zur Hummel unter den Stabheuschrecken. Lediglich bei bergigen Dauerläufen mit Nick bin ich im Nachteil. Aber die Tartanbahn kennt zum Glück keine Höhenmeter – außer auf dem LSC-Sportplatz.
Neben dem Sieg in meiner Gewichtsklasse ist es meine Ambition, Trainingsweltmeister zu werden. Wer im letzten Intervall vorne ist, gewinnt die Einheit. Auch wegen dieses Ansporns finde ich es so wertvoll, in unserem Team trainieren zu können. Wochensieger wird der mit den meisten Kilometern. Daher ist der lange Dauerlauf neben der schönsten Einheit auch die wichtigste der Woche.
Im Wettkampf ist meine Stärke die letzte Runde und meine Schwäche sind die Runden zuvor. Pro Stück Schokolade vor dem Wettkampf verschiebt sich dieser Übergang im Rennen nach vorne. Theo hat seinen Honig, ich meine Wettkampfschokolade.
Die letzten Jahre habe ich meinen Fokus zunehmend (diesmal nicht im Gewichtssinne) auf den Sport gelegt. Die Folge: Ich gebe mehr Geld für Essen aus und mir ist die Regeneration heilig geworden.
Mit meinem Trainingsumfang sind auch meine Ambitionen gewachsen. Ich will sehen, wie weit ich kommen kann. Wo meine Grenzen sind, steht in den Sternen, aber vielleicht ist dort auch das Zielbanner.