Neuer Running Gags Rekord von Flo

Am Mittwoch sind Flo, Niki und Fritz nach München ins Dantestadion gereist, um sich Richtung Saisonende nochmal mehr auf den Unterdistanzen auszuprobieren.
Dies war allerdings nicht bei allen von Erfolg gekrönt. Während Flo seine krasse Saison mit einer nächsten PB und einem RunningGags Rekord krönte, hatten Niki und Fritz schlechte Ergebnisse zu verzeichnen. 

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Bei kühlen und nassen Bedingungen waren zuerst Flo und Niki über die 800 Meter an der Reihe. Im Feld waren einige Spezialisten aus der Deutschen Spitze mit Bestleistungen von unter 1:50 Minuten am Start. Von daher konnten sich die Beiden erstmal gut zurückhalten und mussten in der ersten Runde erstmal „nur“ hinten mitrollen. Die 400 Meter gingen Flo und Niki noch gemeinsam direkt hintereinander in 54-55 Sekunden durch. Danach trennten sich die Wege allerdings. Flo verabschiedete sich nach vorne und lief von hinten aufgehende Lücken zu. Auf der Zielgeraden konnte er dann tatsächlich in dem hochklassigen Feld Platz 3 absichern. Besonders beeindruckend war dabei wiederholt die Zielgerade, auf der er noch einen Angriff von Endspurtprofi Timo Benitz abwehren konnte. Mit einer Zeit von 1:50,18 lief er um 4 Sekunden PB und verbesserte Brians RG-Rekord um über 2 Sekunden. Niki bekam in der zweiten große Probleme und kam mit dem Laktat nicht so klar. Sein Schritt wurde nach 500 Metern sehr schwer. Er biss sich irgendwie ins Ziel, seine Zeit von 1:56 entsprach aber nicht seinen Erwartungen. Er blieb klar hinter seiner PB von 1:52. 

Niki und Flo halten sich nun weiter fit, falls sich in den kommenden Wochenenden nochmals gute Rennen auf ihren Spezialdisziplinen ergeben. Mit etwas Glück finden sie beide nochmals gute Rennen, bei denen sie die Norm für den Perspektivkader des Bundeskaders erreichen könnten.

Fritz erging es kurz darauf über die 1500 Meter ähnlich wie Niki auf den 800 Metern. Er ging hinter den beiden führenden zügig auf eine Zeit um 3:55 Minuten mit. Nach 600 Metern verlor er aber vollkommen den Faden und lief das Rennen eher in seinem 5000 Meter-Tempo zu Ende. Er kam am Ende nach 4:14 Minuten ins Ziel. Damit blieb er ganze 20 Sekunden hinter seiner Bestzeit. Er wird nun in die Saisonpause gehen und sich auf neue Ziele vorbereiten. Er freut sich nun besonders auf die Biermeile, wo er dann schnellere Splits benötigt als in München.
Für unsere Patreon-Supporter wird es von dem Ausflug ein kleines YouTube-Video geben.


Ein Dankeschön auch an die beiden Fotografen von den Instgramaccounts @coffeetherace und @valdornis, die vor Ort Bilder gemacht haben und uns haben zukommen lassen!

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Zwischen Bestzeit und Enttäuschung: Rennen in Belgien und Polen

Die Woche nach den Deutschen Meisterschaften war wieder eine mit internationalen Rennen für unsere Jungs. Bei drei verschiedenen Meetings sind wir in den letzten Tagen im Ausland gelaufen, da es in Deutschland leider nach den Deutschen Meisterschaften kaum noch gut besetzte Meetings für die 5000m und 3000m Hindernis gibt.

Bereits unter der Woche 4 Tage nach seinem DM-Start ist Nick ins belgische Lüttich gereist. Dort wollte er seine Bestzeit nochmals verbessern und ein Rennen absolvieren, bevor es in die finale Vorbereitung für die Universiade geht. Dort wird er am 01.08. Deutschland über die Hindernisse vertreten. Sein Rennen wurde in einem für ihn perfekten Tempo angelaufen, sodass er sich auf Kurs unter 8:30 Minuten im Mittelfeld einreihen konnte. Im Mittelteil des Rennens wurde es dann zwar kurz etwas zu schnell für ihn, dass er etwas Lücke nach vorne hatte. In der Schlussphase machte er aber ein paar Plätze gut und kam am Ende als Vierter in einer Zeit von 8:29,26 Minuten ins Ziel. Damit blieb er nach Niki als zweiter Running Gags Athlet unter der 8:30-Marke. Nun sind wir gespannt, was er dann bei der Universiade noch drauflegen kann!

Drei Tage später liefen dann Flo und Fritz ebenfalls ein Rennen in Belgien. Bei der bekannten Laufnacht in Heusden-Zolder sind Jahr für Jahr Spitzenfelder mit Weltklasse Niveau zu erwarten. So kam Flo zum Beispiel als frisch gebackener Deutscher Meister mit einer PB von 13:30 „nur“ ins B-Rennen, welches immer noch auf 13:12 Minuten angelaufen werden sollte. Flos großes Ziel war für dieses Jahr, die Kadernorm von 13:24 zu erreichen. Daher ging er das Tempo von 2:41/km mutig mit. Bis zur Hälfte des Rennens war er noch gut auf Kurs, dann fiel das Feld aber auseinander und seine Runden wurden deutlich langsamer. Nach einem 3000m-Durchgang von 8:10 lief er nur noch ein Tempo 2:50 und kam am Ende in einer Zeit von 13:54 Minuten ins Ziel. Damit blieb er dieses Mal leider klar unter seinem erhofften Ziel, welches er sich aber weiterhin prinzipiell zutraut.

Kurz darauf war Fritz mit seinem Rennen dran. Sein Lauf wurde in 2:55/km angelaufen, sodass er perfekt für eine Zeit um die 14:40 Minuten mit rollen konnte. Auch für ihn wurde es nach 2400 Metern hart und er verlor den Anschluss an die vordere Gruppe. Er kämpfte sich in der zweiten Rennhälfte aber gut durch und blieb am Ende in 14:51,18 nur zwei Sekunden unter seiner Bestzeit. Beide sind mit ihren Rennen  nicht so zufrieden, da sie sich mehr zutrauen und sind nun noch für ein paar Rennen in der Late Season motiviert.

Das Highlight der Woche hatte Niki dann am Sonntag. Er lief bei der Diamond League in Polen in dem bisher weltweit am stärksten besetzten Hindernisrennen des Jahres. Auch an letzter Stelle im Feld war klar, dass er in Richtung 8:15-8:20 Minuten angehen müsste, um dranzubleiben. Nach einem Startkilometer in 2:47 bildete sich hinten eine Dreiergruppe in der er gut mitlaufen konnte. Auf dem zweiten Kilometer war das Rennen dann in dieser Gruppe doch gar nicht ganz so schnell wie befürchtet. Obwohl er sich drei Runden vor Schluss das Knie anschlug, konnte er noch anziehen und drei Läufer hinter sich lassen. So wurde er am Ende als bester Europäer Elfter. Mit seiner Zeit von 8:30,01 Minuten war er nicht ganz zufrieden, immerhin konnte er aber auch bei schnellem Angang seine gelaufenen Bestzeiten bestätigen. Er möchte nun zum Saisonende wahrscheinlich noch ein paar flache Rennen ohne Hindernisse absolvieren.

Brian und Theo haben sich derweil in die Saisonpause verabschiedet. Wir wünschen den Jungs gute Erholung und dann einen guten Start in die Vorbereitung für die nächsten Ziele.

Erfolgreiches Hindernisrennen bei den Deutschen Meisterschaften

Neben Flos grandiosem DM-Titel hatten wir tags zuvor bereits einen großen Erfolg zu feiern. Über die 3000m Hindernis waren gleich drei Athleten von uns am Start. Niki, Nick und Brian belegten die Plätze 3, 5 und 7. Nikis Gewinn der Bronzemedaille war damit der zweite RunningGags-Podestplatz des Wochenendes.

Das Rennen startete bei ordentlicher Hitze am Samstag um 17:30. Gerade für Niki und Brian, die aus der Höhe aus St. Moritz anreisten, waren das dann harte Bedingungen. Dennoch ging Niki das Rennen mutig an, lief die ersten drei Runden von vorne und sorgte für ein hohes Tempo. Er wollte neben einer gute Platzierung auch eine schnelle Zeit rennen, um Platzierungspunkte für die Weltrangliste zu sammeln. Nick hielt sich in der sich bildenden Sechsergruppe am hinteren Ende. Brian hatte leider schon recht früh Probleme mit dem hohen Tempo und lief nach den ersten paar Runden bereits ein paar Meter hinter der Gruppe.

Im weiteren Verlauf des Rennens hielt sich Niki immer auf den vorderen 2-3 Positionen, die Favoriten Karl Bebendorf und Frederik Ruppert lauerten dahinter. Nick hielten hinten gut den Anschluss. Niki ging dann 800 Meter vor Schluss wieder an die Spitzenposition und setzte die Konkurrenz damit gehörig unter Druck. Nick und Frederik Ruppert bekamen langsam Probleme, Karl Bebendorf reagierte uns hängte sich an direkt an Nikis Fersen. 500 Meter vor Ziel ging der Topfavorit Bebendorf dann aber doch recht mühelos nach vorne und distanzierte die Konkurrenz recht schnell. Dahinter lieferte sich Niki einen Dreikampf um die Silbermedaille. In einer schnellen Schlussrunde egalisierten die Jungs sich aber ziemlich, sodass es zu keinen Verschiebungen mehr kam. Niki kam als Dritter ins Ziel. Die Zeit von 8:27,02 Minuten bedeutete für ihn eine knappe neue Bestzeit – und das obwohl er selbst viel für das Tempo sorgte und es sehr warm war.

Nick hatte in der Schlussphase nicht ganz die Power für einen Schlussspurt in den Beinen und kam 30 Meter dahinter als Fünfter ins Ziel. In 8:34 Minuten lief er aber auch im Bereich seiner Bestzeit, sodass er mit der Platzierung und auch der Zeit ein starkes Ergebnis einfuhr. Brian hatte hinter der Spitzengruppe ein recht einsames Rennen, rundete mit Platz 7 noch klar vor der weiteren Konkurrenz in 8:54 Minuten die guten Platzierungen ab. Das Ziel, über die Hindernisse mindestens eine Medaille zu holen, haben die Jungs also erfolgreich erfüllt.

In dieser Woche werden wir von dem Rennen noch ein YouTube-Video veröffentlichen. Zum Nachschauen gibt es das Rennen in der Mediathek des ZDF: Die Finals 2023 Rhein-Ruhr am 8. Juli – ZDFmediathek (Ab Minute 6:15). Die vollständigen Ergebnisse gibt es bei leichtathletik.de: Finale-Ergebnisliste.pdf (leichtathletik.de).
Nun geht es für Nick bereits am Mittwoch in Lüttich weiter, er läuft ein weiteres Hindernisrennen, um sich optimal auf die Universiade in China vorzubereiten. Niki darf am Wochenende nach seinem starken Ergebnis sogar eine Premiere feiern: Er wird am Sonntag (16.07.) in Polen in der Diamond League in einem Weltklassefeld an den Start gehen. Dort hat er die Chance, sich mit einer Zeit von unter 8:25 Minuten vielleicht doch noch für die WM in Budapest zu qualifizieren.

Deutscher Meister Florian Bremm

Eigentlich ist bei uns dieses Jahr schon unglaublich viel passiert und wir konnten unglaublich viele Erfolge und Leistungen feiern – aber was Flo da am Wochenende abgeliefert hat, übertrifft das Ganze einfach noch um ein Vielfaches! Unser Teammitglied und 5000m-Ass Florian Bremm ist am Sonntagabend tatsächlich Deutscher Meister geworden! Er hat mit einer kampfstarken Leistung und einer beherzten Schlussrunde die deutsche Langstreckenelite überrumpelt und hat mit seinem Sieg für die wohl größte Überraschung des Wochenendes gesorgt.

Aber von vorne:

 

Als die Meldeliste für die 5000 Meter veröffentlicht wurde, war die Ausgangssituation für die meisten eigentlich recht klar. Vorne waren 4 Läufer von internationalem Format und mit Bestzeiten von unter 13:20 Minuten gemeldet. In der Vorschau war immer eher die Frage, in welcher Reihenfolge die vier die Medaillen unter sich ausmachen und wer leer ausgeht. Als Nummer 5 stand dann Flo auf der Liste – mit einer Bestzeit von 13:30, die er etwas überraschend im Mai bei einem Rennen in Belgien gelaufen war. Das Ziel war, eventuell einen der Favoriten im Schlussspurt zu schlagen und gleichzeitig die weitere Konkurrenz hinter ihm nicht vorbei zulassen.
Der Rennverlauf spielte ihm dann in die Karten. Das Rennen wurde flott angelaufen, sodass die weitere Konkurrenz abgehängt werden konnte. Gleichzeitig war es aber mit einem Tempo 2:45/km nicht zu schnell, dass Flo gerade so den Anschluss halten konnte. So musste er lange Zeit recht wenig machen und lediglich mehrmals aufpassen, keine Lücke reißen zu lassen. Bei Tempoverschärfungen und kleineren Tempowechseln schaffte er es aber immer aufs Neue, einen drohenden Rückstand zu vermeiden.t

600 Meter vor Schluss wurde das Rennen dann schneller und die Gruppe zog sich auseinander. Flo konnte dabei direkt einen Platz gut machen. Weitere 300 Meter später ging dann vor ihm noch eine Lücke auf und Flo konnte sich auf Platz 3 vorschieben. 120 Meter vor Schluss ging er dann aufs Ganze und begann den Schlussspurt. Er überholte die beiden vor ihm liegenden Läufer und war plötzlich vorne. Auf den letzten Metern kam mit Max Thorwirth der Favorit nochmal stark auf. Die Beiden stürmten fast gleichauf dem Ziel entgegen. Flo warf seinen Oberkörper vor und kam per Purzelbaum nach 13:35,65 Minuten gerade mal 5 Hundertstelsekunden vor Thorwirth ins Ziel. Sein Schlusskilometer von 2:34 Minuten und die Schlussrunde in 55 Sekunden sind bei diesem flotten Rennen umso beeindruckender und zeigen, dass Flo wohl noch nicht am Ende seiner Entwicklung ist.

Der Rest war neben absoluter Erschöpfung einfach nur unermessliche Freude und Jubel. Mit Tränen in den Augen gab er live im TV ein emotionales Interview und durfte dann sogar eine Ehrenrunde drehen. Nach der Siegerehrung ging es dann mit der Crew wieder zurück nach Erlangen, wo aber noch kein bisschen Alltag eingekehrt ist. Von überall kommen Nachrichten und Meldungen von Familien, Freunden, Fans und sogar Medien. Flos Finish und sein Interview hat viele Leute bewegt und deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Vielen Dank für die vielen Gratulationen – wir kommen auf Social Media grad gar nicht richtig hinter den ganzen Reaktionen her!

Wir verarbeiten nun die ganzen Bilder und Videos und werden in den nächsten Tagen dann eine Podcastfolge und ein YouTube-Video zum Rennen hochladen. Außerdem wird es auch noch Videos aus St. Moritz geben, wo Flo den Feinschliff für seinen Triumph gemacht hat.
Wer sich das ganze Rennen nochmals anschauen möchte, kann dies bei der sportschau auf der Homepage tun: Die Finals 2023: Laufen – Das 5.000m-Finale der Männer | sportschau.de.